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Der Weg zum Bergretter ( Stand 2007 )

Dieter Auinger - Landesausbildungsleiter



Die Mitglieder der Bergrettung sind gut ausgebildete Spezialisten. Um zu verdeutlichen, welche Kurse und Programme sie in Oberösterreich durchlaufen müssen, sei hier kurz der Werdegang eines angehenden BRD-Mannes/einer BRD-Frau dargestellt.

In den einzelnen Ortsstellen wird der Grundstein für den Anwärter gelegt, der sich in der Regel in einem Probejahr stellen muss. Der angehende Bergretter nimmt dabei an Übungen und Veranstaltungen der Ortsstellen teil. Entspricht er den Anforderungen, kann er zu Grundkursen der Landesausbildung entsandt werden. Fünf Kurse stehen in der Folge auf dem Programm.

Das Ausbildungsjahr beginnt mit dem Winterkurs I am Kasberg, wo in drei Tagen die Grundlagen der Schnee- und Lawinenkunde, VS-Suche, Bergung aus der Lawine und Assistenz beim Notarzteinsatz auf der Piste geübt werden. Es folgt der dreitägige Felskurs I in Spital am Pyhrn, bei dem der Anwärter die behelfsmäßige Bergrettung im Fels und eine fundierte GPS-Ausbildung vermittelt bekommt.

Beim Winterkurs II geht es vier Tage aufs Prielschutzhaus ins Hochgebirge. Der planmäßige Lawineneinsatz, Schitourenausbildung und Biwakbau sind Ausbildungsziele. Vorbereitend für den Eiskurs wird auch die Spaltenbergung mit Schiern geübt.

Der Höhepunkt der Ausbildung ist der Felskurs II. Im Sommer wartet der längste und für viele Anwärter der wahrscheinlich anspruchsvollste Kurs. Während des Felskurs II bei der Welser Hütte werden in fünf Tagen die behelfsmäßige und planmäßige Bergung im Fels geübt, sowie eine Nachtübung durchgeführt. Weiters absolvieren die Teilnehmer Klettertraining und trainieren als Höhepunkt den Einsatz mit dem Rettungshubschrauber.

Der Eiskurs am Dachstein rundet das Ausbildungsjahr ab. In drei Tagen wird im Bereich der Adamekhütte vermittelt, was der Bergretter am Gletscher für den Einsatz braucht. Richtiges Anseilen und Verhalten am Gletscher, sowie die behelfsmäßige und planmäßige Spaltenbergung werden geübt. Wenn das Wetter es erlaubt, wird als krönender Kursabschluss natürlich der Dachstein bestiegen.

Ein Großteil der Ausbildungsinhalte wird in kleinen Gruppen praktisch im Gelände vermittelt. Aber auch die Theorie kommt nicht zu kurz. Am Abend eines jeden Tages hören die Anwärter Vorträge zu den einzelnen Themen. Natürlich wird bei den Kursen auch die Kameradschaft gepflegt.

Die Anwärter müssen darüber hinaus am Landessanitätstag, der von unseren BRD-Ärzten abgehalten wird, teil nehmen. Wichtig ist auch ein erneuter Abschluss eines Erste Hilfe Kurses. Erst nach erfolgreichem Absolvieren dieses umfassenden Programms können Anwärter als vollwertige Mitglieder in die Ortsstellen aufgenommen werden. Dafür sind gute Ortskenntnis, Kondition, Kletter- und Schitourenerfahrung und der Wille zur Integration in die Gemeinschaft des Vereines die Pflichtvoraussetzungen.

Den ausgebildeten Bergrettern werden auch nach der Grundausbildung weitere Aus- und Fortbildungen angeboten: In Canyoningkursen, Hubschrauberfortbildungen, Kursen im Eis und beim Kurs zum Ausbildner wird weitere Praxis erworben. Immer wieder werden in den Ortsstellen laufend in abwechslungsreichen Übungen die behelfsmäßige und planmäßige Bergung während unterschiedlichster Bedingungen trainiert.